Der Erbauer und Visionär:
Paul Riquet, Salzsteuer-Einnehmer und Ingenieur aus Béziers 1609 – 1680
Von der Idee bis zum Baubeginn:
Schon im 16 Jahrhundert haben sich mehrere Könige darüber Gedanken gemacht einen Kanal zu bauen, um den Atlantik mit dem Mittelmeer zu verbinden. Immer scheiterte die Idee an der Wasserversorgung.
Paul Riquet hatte dann die Idee, das Wasser aus dem Montagne Noir in einem Wasserspeicher in Saint Feréol zu sammeln und nach Narouze, dem höchsten Punkt des Canals zu leiten. Dieser künstliche See in Saint Feréol hatte eine Größe von 6.300.000 m³ und war 34 km vom Kanal entfernt. In Narouze ist die Wasserscheide zwischen Atlantik und Mittelmeer.
Diese Idee stellte er 1664 den Repräsentanten des Königs vor und 1666 bekam er die Baugenehmigung für den Canal du Midi vom König.
Entstehung des Canal du Midi:
- 1667 wurde mit den Bauarbeiten in Saint Feréol und am Kanal begonnen.
- 1671 -1672 war der Teilabschnitt Narouze bis Toulouse fertig und wurde geflutet. Das Postschiff konnte seine Fahrt aufnehmen.
- 1674 Fertigstellung bis Castelnaudary und Inbetriebnahme
- 1680 Tod von Paul Riquet und Beginn des Bau’s der Schleusentreppe von Fonseranes
- 24. Mai 1681 Einweihung des Kanals
- 1682 ist der gesamte „Canal Royal du Languedoc“ – so hieß er damals – fertiggestellt und befahrbar.
Es ist ein gigantisches Bauwerk und hat eine wirtschaftliche Blütezeit für die ganze Region gebracht. Paul Riquet hatte nichts mehr davon, umso mehr seine Erben.
Der Canal du Midi heute:
Seit 1996 ist der Canal du Midi als Weltkulturerbe von der UNESCO anerkannt.
Heute wird der Canal du Midi nur noch von Freizeitkapitänen genutzt. Er ist neben dem Canal du Nivernais im Burgund sicher der schönste Kanal in Frankreich. Im Sommer allerdings auch überlaufen und es kann vorkommen, dass man sich vor allem an der Schleusentreppe von Fonseranes auf Wartezeiten einstellen muss.